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Kalifornien 2010

 TAG 1 - ANKUNFT AN DER WESTKüSTE


San Francisco
Sonntag, 5. September 2010. Bereits um 2:30 Uhr klingelte der Wecker, um uns aus den Betten zu holen, da unser Flieger bereits um 6:20 Uhr den Flughafen Richtung Amsterdam verlassen sollte. Wir packten also die letzten Sachen in die Koffer, verstauten alles im Auto und machten uns um kurz nach drei auf den Weg. Nachdem das Auto sicher in der Tiefgarage verstaut war, machten wir uns auf den Weg zum Skytrain, um die letzten Meter zum Flughafen zurückzulegen und kamen am KLM-Schalter an, noch bevor dieser gegen 4:00 Uhr geöffnet wurde. Doch trotz der frühen Uhrzeit waren wir nicht die ersten und so mussten wir uns hier erstmal in die Schlange stellen.

Die 2005 noch sehr intensiv ausgefallenen Sicherheitsfragen ("Haben Sie die Koffer selber gepackt? Haben sich die Koffer über Nacht bei Ihnen befunden?"), damals noch von einem Sicherheitsbeamten persönlich durchgeführt, kamen diesmal nur in Form eines Zettels daher, den wir uns am Check-In-Schalter durchlesen sollten und "für uns" alle mit "Ja!" beantworten mussten. Danach kamen die Koffer auch schon auf die Waage. Und hier gingen die Probleme dann los: Der erste Koffer wog 24,5 kg, also 1,5 kg mehr als das erlaubte Maximalgewicht von 23 kg pro Koffer. Zuhause hatten wir die Koffer bereits auf die Waage gestellt, da wog der größere Koffer leicht über 23 kg, der kleinere Koffer aber eindeutig darunter. Hier im Flughafen hatte der zweite Koffer aber ebenfalls ein Gewicht von 24,5 kg. Die Nachricht, dass wir nun für beide Koffer je 100 EUR wegen Übergewicht bezahlen sollten, ließ uns dann erstmal die Kinnlade runterfallen. Da man aber so oder so 100 EUR bezahlen musste, egal wieviel der Koffer schwerer war, entschieden wir uns, die Koffer vor Ort umzupacken, damit nur einer der Koffer zu schwer war, und stellten beide Koffer erneut auf die Waage. Nun hatte der eine Koffer 28 kg, der andere aber nur noch 19,5 kg - irgendwie hatten sich also beim Umpacken 1,5 kg in Luft aufgelöst. Im Nachhinein vermuten wir mal, dass die Waage beim ersten Wiegen des zweiten Koffers nicht neu gewogen hat - da wir aber eh einen Koffer mit Übergewicht gehabt hätten, bezahlten wir zähneknirschend die 100 EUR und waren die Koffer danach endlich los. Für den Rückflug nahmen wir uns dann vor, in Amerika einen weiteren Koffer zu kaufen, da ein zusätzliches Gepäckstück nur 55 EUR gekostet hätte.

Von hier ging es dann durch die erste Sicherheitskontrolle, die aber dieses Mal allesamt unspektakulär verliefen. Und nun ging die Warterei los. Bis zum Einchecken in den KLM-Cityhopper dauer
te es nicht allzu lange, genauso wie der Flug nach Amsterdam - gerade mal 30 Minuten Flugzeit und nur Zeit für einen Snack mit Orangensaft, danach ging es auch schon zurück auf den Boden. In Amsterdam dann aber hatten wir 4 Stunden Aufenthalt. Die erste halbe Stunde verbrachten wir zwar damit, von einem Ende des riesigen Flughafens zum anderen zu gelangen. Danach hieß es dann aber wirklich warten, bis um 11:20 Uhr endlich der Flieger in die USA abhob.

Der Flug an sich war kürzer als erwartet ("nur" 10 Stunden 20 Minuten statt 11 Stunden) und aufgrund des umfangreichen Services und des persönlichen Entertainment-Systems relativ kurzweilig. Trotzdem waren wir nach der langen Flugzeit froh, endlich in San Francisco zu landen. Nun hieß es, sich in die lange Immigrationsschlange einzureihen. Doch auch hier dauerte es im Gegensatz zu damals nur ca. eine halbe Stunde, bis wir endlich zu einem Immigration-Officer vorgelassen wurden. Dieser war dann aber nicht so sonderlich kommunikativ und wollte nur wissen, was der Grund unseres Besuchs sei und wie lange wir bleiben würden. Nach dem Einscannen mittlerweile aller Fingerabdrücke und einem Foto gab es dann auch schon den Stempel im Reisepass. Nun mussten wir nur noch unsere bereits bereitstehenden Koffer einsammeln, dem Zoll unsere Zollerklärung, dass wir nichts Illegales mit ins Land gebracht haben, in die Hand drücken, und schon hieß es "Welcome to the USA!"

Unser erster Tripp führte uns mit dem Flughafen-Shuttle zum Mietwagen-Parkhaus, wo wir uns in die Alamo-Schlange einreihten und schon nach kurzer Zeit zum Counter vorstoßen konnten. Hier haben wir unsere (deutschen) Führerscheine vorgezeigt, den Mietvertrag unterschrieben, und uns einen zusätzlichen Pannenschutz für 139 Dollar aufschwatzen lassen, über den wir jederzeit und überall in den USA kostenlose Pannenhilfe bzw. einen neuen Mietwagen bekommen würden. Gerade im Hinblick auf die Geschichten über das Death Valley, die man vorher so gehört hat, haben wir uns wohl dazu überreden lassen. An dieser Stelle kann ich aber getrost schon verraten, dass wir in unserem Urlaub keine Probleme mit unserem Auto hatten und den Zusatzschutz nicht gebraucht hätten - aber weiß man das vorher?

Im Pa
rkhaus erhielten wir dann das passende Fahrzeug zu unserem Mietvertrag in der Kategorie "Intermediate SUV": Ein 2010er Ford Edge in Mittelgrau. Ein wirklich schönes und geräumiges Auto, in das wir unsere beiden Koffer und das Handgepäck problemlos in den Kofferraum bekamen und die Rückbank noch frei hatten für alles, was man während der Fahrt eventuell brauchen oder lässig über die Schulter nach hinten werfen wollte. Direkt neben uns startete ein anderes Pärchen zu ihrer Rundreise in einem "Fullsize SUV", und beim Anblick dieses Riesenkolosses waren wir froh, dass wir uns nur für die mittlere Variante entschieden hatten. Und nachdem wir die grundsätzliche Funktion des Autos gecheckt, den Sitz und die Spiegel richtig eingestellt und das mitgebrachte Navigationsgerät angeworfen hatten, ging es hinaus auf die Straßen von San Francisco.

Die erste Fahrt war aber verhältnismäßig kurz, da wir nur 15 Minuten fahren mussten, bis uns unser Navi in die Straße unseres Hotels lotste. Da wir im Internet gelesen hatten, dass die Parkgebühren der hoteleigenen Tiefgarage bei 52 Dollar pro Tag lagen, entschlossen wir uns, in das gegenüberliegende öffentliche Parkhaus zu fahren. Hier lag der Tageshöchstsatz nur bei 26 USD, und nachdem wir beim zweiten Versuch dann auch die Rampe für die öffentlichen Parkplätze gefunden hatten, stellten wir unser Auto dort ab, holten unsere Koffer aus dem Kofferraum und begaben uns zu unserem Hotel zum Einchecken. Im Zimmer angekommen ließen wir uns aufs Bett fallen und waren froh, endlich angekommen zu sein.

Doch damit uns das Jetlag nicht zuvorkam und uns einschliefen ließ, machten wir nicht allzu lange Pause, sondern gingen raus, um einen ersten Eindruck von San Francisco zu gewinnen - und um etwas zu essen. Da unser Hotel ganz in der Nähe des Union Squares lag, machten wir uns auf den Weg dorthin. Hier war es zu dieser Uhrzeit mächtig voll, in den beiden Restaurants herrschte Hochbetrieb, Musik kam aus allen Ecken, ein Hochzeitspaar machte Fotos und eine Tanzschule zeigte den erlernten Tango und lud zum Mitmachen ein. Wir entschlossen uns, noch ein wenig weiter zu laufen und machten uns - von den bekannten Cable Cars begleitet - an den beschwerlichen Aufstieg einer Str
aße und mussten feststellen, wie steil doch die Straßen sind. Oben angekommen hatten wir auf der einen Seite einen tollen Ausblick die Straße hinunter und auf der anderen Seite blitzte schon der Pazifische Ozean in der Abendsonne durch die Häuser hindurch. Da wir diesen aber erst am nächsten Tag besuchen wollten, machten wir uns wieder an den Abstieg, um endlich etwas zwischen die Kiemen zu bekommen.

Wir landeten bei Lori's Diner, einem den 50er Jahren nachempfundenen Diner, und bestellten jeder einen Burger mit Pommes und einer Cola - Amerika typisch vollgepackt mit Eiswürfeln. Dass so letztendlich nur wenig Getränk in so einen Becher passt, wird dadurch kompensiert, dass einem ungefragt nachgefüllt wird - ohne, dass man erneut zahlen muss. Genauso praktisch ist es, dass man die Rechnung nach erledigtem Mahl einfach auf den Tisch gelegt bekommt, ohne beim Kellner danach betteln zu müssen. Umständlicher ist es jedoch, dass sich im Normalfall nur die Speisen auf der Rechnung befinden - den Service bezahlt man ausschließlich über das Trinkgeld, über dessen Höhe man sich jedes Mal wieder einig werden muss. Da wir uns im Urlaub befanden, haben wir uns aber meistens auf spendable 20 Prozent geeinigt.

Nachdem wir vollgegessen und erst Recht nicht mehr durstig waren, machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Dort schalteten wir den Fernseher ein und zappten durch die amerikanischen Programme, um letztendlich bei einer älteren Folge der Simpsons hängen zu bleiben. Aber schon bald machte sich die Müdigkeit bemerkbar, sodass wir schon gegen 20 Uhr (sorry, 8pm) den Fernseher ausschalteten und einschliefen.

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